Gut Ding will Weile haben – die Bekämpfung von Erkältungsbeschwerden braucht ihre Zeit, aber letztendlich gewinnt das Immunsystem dann doch die Oberhand. Deswegen macht es Sinn, sich einmal zu vergegenwärtigen, wie unser Immunsystem auf Erkältungsviren reagiert, damit Sie der nächsten Erkältungs- und Grippewelle mühelos trotzen können.
Die Rolle des Immunsystems
Das menschliche Immunsystem ist ein sehr komplexes Gebilde und noch nicht vollständig wissenschaftlich erforscht. Das Immunsystem soll in erster Linie unseren Körper vor Fremdsubstanzen wie zum Beispiel Viren, Bakterien und Pilzen schützen. An der Bekämpfung dieser Eindringlinge – und auch der körpereigenen Krankmacher – sind verschiedene Organe und Zellen beteiligt: das Knochenmark, die Lymphknoten, die Schleimhäute in den Atemwegen, der Verdauungstrakt, die Lungen, die Harnwege sowie Milz, Leber und die Thymusdrüse.[1]
Die Rolle des Erkältungsvirus
Eine Erkältung ist eine Virusinfektion der oberen Atemwege, die von alleine abklingt und fast immer gleich verläuft. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 24 und 72 Stunden. Erkältungssymptome wie Juckreiz in der Nase, der Drang zu niesen und ein rauer Hals sind gewöhnlich die ersten spürbaren Anzeichen. In diesem allerersten Stadium können Produkte zum Schutz vor Erkältungen den Erkältungsverlauf stoppen und in die Schranken verweisen.
Wenn es dem Immunsystem nicht gelingt, das Virus in diesem Stadium abzuwehren, dauert es nur wenige Stunden, bis das Niesen stärker wird und der raue Hals sich entzündet. Häufig kommt es zu Hustenreiz, der zu schmerzhaften Hustenanfällen führen kann. Hustentropfen und Hustenstiller können hier Linderung bringen. Fieber ist bei Erwachsenen seltener, bei Kindern dagegen häufig zu beobachten. Nach ein bis drei Tagen wird der Schleim in den Bronchien und in der Nase dickflüssig und aus dem trockenen Husten wird ein produktiver Husten. Die typische Erkältung dauert im Durchschnitt sieben bis zehn Tage, manchmal jedoch auch volle drei Wochen, bis sie vollständig abgeklungen ist. Häufig ist der Husten hartnäckig und hält länger an als die übrigen Symptome.[2] Viele dieser Beschwerden können mit Arzneien gegen Erkältung gelindert werden.
Nach der Genesung baut das Immunsystem Antikörper auf, die dafür sorgen, dass man gegen dieses spezielle Erkältungsvirus geschützt ist. Da es aber über 200 Virenstämme gibt, ist das Immunsystem weiterhin anfällig für andere Stämme.
[1] Schindler, LW, Understanding the Immune System [Das Immunsystem verstehen lernen], Diane Publishing, 1991: 3-4.
[2] Heikkinen, T, Järvinen, A, The common cold [Grippale Infekte], in the Lancet, 04.01.2003; 361: 51-58.16.