Seit langer Zeit untersucht man, welchen Einfluss Wetterbedingungen auf Ausbreitung von Erkältungs- und Grippeviren haben. Unbestritten treten Erkältungs- und Grippebeschwerden häufiger bei kühler Witterung auf. Das heißt jedoch nicht, dass niedrige Temperaturen automatisch zu einer Erkältung führen. Welcher Zusammenhang besteht also zwischen Erkältungs- und Grippesymptomen und niedrigen Temperaturen?
Wie sich Erkältungs- und Grippeviren verbreiten
Eine ausreichende hohe Luftfeuchtigkeit kann dabei helfen, Erkältungen und Grippe zu verringern. Häufig wird man von einem Virus angesteckt, weil eine infizierte Person niest oder hustet. Tröpfchen, die beim Niesen entstehen, können bis zu fünf Meter weit wandern. Durch einmal Niesen können dabei ca. 40.000 Tröpfchen freigesetzt werden. Deswegen sind Wohnungen, Büros und Klassenzimmer häufig kontaminiert.[1] Durch eine hohe Luftfeuchtigkeit wird jedoch die Reichweite dieser Viren verringert. Viren können in warmer, schwerer Luft nicht so lange existieren wie in trockener und kalter Luft. Dadurch sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie eingeatmet werden.
Ein anderer verbreiteter Infektionsweg ist der Kontakt mit virenbesetzten Oberflächen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einen Menschen handelt oder um einen Gegenstand, der von einer infizierten Person berührt oder angehustet wurde. Glatte Oberflächen übertragen Viren besser als unebene Flächen wie Handtücher oder Polstermöbel.
Wie sich das Virus an Sie hängt
Sobald das Erkältungs- oder Grippevirus einmal in Mund, Augen oder Nase gelangt ist, macht es sich an die Arbeit. Das am meisten verbreitete Erkältungsvirus mit dem Namen Rhinovirus setzt sich binnen 15 Minuten nach Erstkontakt in den Atemwegen fest und beginnt damit, die Nasen- und Rachenschleimhäute zu infizieren. Die ersten Symptome treten häufig acht bis zehn Stunden danach auf.[2] Die Inkubationszeit einer Grippe kann länger sein und zwischen zwei und fünf Tagen betragen. Wenn sie dann zuschlägt, tut sie das ganz plötzlich. Schwindelattacken, sehr hohes Fieber, heftigster Husten und ausgeprägte Muskelschwäche sind oft charakteristisch.
Seien Sie vor Viren auf der Hut
Gegen Erkältungen ist kein Kraut gewachsen. Der beste Schutz ist häufiges Händewaschen und das Meiden von infizierten Personen. Allerdings sieht man nicht allen Trägern an, dass sie infiziert sind. Auch Menschen, die dem Anschein nach gesund sind, können ansteckend sein – auch Sie selbst!
[1] Characterization of Infectious Aerosols in Health Care Facilities [Charakterisierung von infektiösen Aerosolen in Gesundheitseinrichtungen]. Nationale Gesundheitsbehörden, American Journal of Infection Control [Amerikanisches Journal über Infektionskontrolle]. August 1998. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9721404
[2] Rhinovirus: An Unstoppable Cause of the Common Cold. The Science Creative Quarterly [Rhinovirus: Eine immerwährende Ursache für grippale Infekte. Monatsschrift von Science Creative]. August 2004. http://www.scq.ubc.ca/rhinovirus-an-unstoppable-cause-of-the-common-cold/